Ein Artikel von Jürgen Litz im t3n Magazin
Enno Park hat das Chaos der DSGVO neulich zurecht kritisiert. Diese Replik ist kein Rant zum Rant, sondern ein Ausblick auf die nächste!
Der Rant (neudeutsch für Schimpftirade) von Enno Park auf t3n.de – „Warum die DSGVO eine Datenschutz-Karikatur ist“ – hat zurecht große Aufmerksamkeit genossen und so wie ich es wahrgenommen habe, überwiegt die Zustimmung – zumindest in meinem persönlichen Umfeld. Auch die letzte Bitkom-Studie scheint den Park-Rant zu rechtfertigen. Waren 2017 nur 19 Prozent der Unternehmen davon überzeugt, dass sie die Vorgaben der Verordnung zum 25.5.2018 vollständig umgesetzt haben, liegt der Wert aktuell bei gerade mal 25 Prozent. Ein Fortschritt von sechs Prozent lässt also erwarten, dass wir dann in etwa 12,5 Jahren die weiteren 75 Prozent geschafft haben beziehungsweise wirklich in der Breite „datenschutz-ready“ sind, wie wir es gerne formulieren. Bei unserer telefonischen Umfrage, mit der wir vor allem Eigentümer im Mittelstand befragen, liegen wir bisher sogar noch unter den 25 Prozent, dann dürfte es tatsächlich 2030 werden, bis alle es über die Ziellinie geschafft haben. Dann hat Deutschland bestimmt auch das mit dem Flughafen geschafft.
Aber im Ernst: Am Ende des Tages müssen wir weg vom Jammern hin zum Tun. Also – um es mit Lenins Worten zu formulieren – „Was tun?“. Müssen wir es still erleiden, was die Obrigkeit beschlossen hat oder können wir aktiv an die Verbesserung gehen? Ich bin da gleich mehrfach zuversichtlich und sehe drei Lösungsansätze.
Danke, Angela Merkel – für das DSGVO-Chaos! Das wäre eben die falsche Lösung der Wutbürger. Nun neige ich nicht zum Wutbürger und wenn es einen Dissens zum „Rant“ gibt, dann ist es die Bewertung der Rolle von Politik. Wenn die Bundeskanzlerin und der Innenminister jetzt diskutieren, was noch zu ändern ist, dann kann dies durchaus positiv und praxiswirksam sein.
Die Österreicher haben es uns vorgelebt: Wie Heise titelt, ziehen die Österreicher dem Datenschutz die Zähne. So schreibt Heise: „In letzter Minute nimmt Österreich der neuen EU-Datenschutzverordnung den Biss, die meisten Verstöße werden straffrei bleiben. Und Datenschutz-NGO dürfen keinen Schadenersatz eintreiben.“ Letzteres wünsche ich mir auch von unseren Politikern...
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